FAQ

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Ein Medienscout ist ein medienpädagogisch ausgebildeter Schüler, der eine hohe Affinität und Faszination für die Medien besitzt und es versteht, gleichaltrige bzw. jüngere Mitschüler mit Hilfe multimedialer Präsentationen im Bereich der Medienkompetenz zu unterrichten und zu sensibilisieren. Er vermittelt mediales Hintergrundwissen über soziale Netzwerke, Computerspiele, Filme, Medienindustrie und macht gleichzeitig auf Gefahren und unerwünschte Nebenwirkungen (Manipulationsmethoden, Sucht, Internetfallen) aufmerksam. Der Begriff "Scout" findet dabei seine Anlehnung an den Pfadfindergedanken. Es geht dabei also vor allem um das "Beobachten" und "Aufklären". Die Kinder und Jugendlichen werden durch die von uns ausgebildeten Medienscouts in verschiedenen Unterrichtstunden in ihrem Umgang mit Medien geschult, aufgeklärt und gestärkt. Durch die gezielte Gegenüberstellung von Medien mit der Lebenswelt der Jugendlichen und ihren persönlichen ethischen Überzeugungen soll ein Nachdenken über die eigenen Wertevorstellungen im Hinblick auf die verschiedenen Medieninhalte angeregt werden. Dabei ist das Konzept der "peer education" ein wirkungsvolles Mittel zur Kompetenzvermittlung. Die zu unterrichtenden Schüler und die Medienscouts stehen sich in ihrer Lebensart meist nahe, verstehen sich daher besser und genießen bekanntermaßen eine andere Akzeptanz als deutlich ältere "Ausbilder". Zudem besitzen Heranwachsende eine hohe Authentizität für ihre Begeisterung für Medien und sind daher glaubwürdige Ansprechpartner. Mithilfe dieses differenzierten und authentischen Zugangs, gepaart mit der persönlichen Ausstrahlung der Medienscouts, können Jugendliche das Handwerkszeug für einen faszinierenden, aber dennoch selbstbestimmten, kritischen und reflektierten Medienkonsum erlernen. Medienkompetenz ist nach unserer Philosophie dann vorhanden, wenn eben die medientechnische Kompetenz und die Begeisterung für die Medien auf eine reflektierte kritische Haltung treffen. Zudem üben Medienscouts durch ihre Medienkompetenz und gewollte Werteorientierung über das primär schulische Lernsetting hinaus einen positiven Einfluss auf ihren Freundes-, Familien- und Bekanntenkreis aus.

Zielgruppe der Ausbildung zum Medienscout sind Schüler der 7./8. Klassen, bis zur 13. Jahrgangsstufe aller Schulformen.

Die bisherigen Erfahrungen mit dem Medienscout-Konzept haben gezeigt, dass der Kompetenz- und Wertebildungsprozess der Schüler positiv angeregt wird.

Dies hat folgende Gründe:

  • Der Unterrichtsstoff ist wissenschaftlich aufgearbeitet und interdisziplinär systematisiert.
  • Die multimedialen Präsentationen können - im Gegensatz zu Schulbüchern - permanent mit neuen Beispielen aus der medialen Lebenswelt der Jugendlichen aktualisiert werden.
  • Die Medienscouts sind Mit-Schüler mit hoher Akzeptanz.
  • Die Medienscouts werden begleitet und gefördert.
  • Das Medienscout-Konzept wird ständig evaluiert, optimiert und erweitert.
  • Das Konzept ermöglicht die eigenen Wertevorstellungen mit den Menschenrechten in Verbindung zu bringen.
  • Der Wertebildungsprozess wird in Spielesettings anhand eigener Gerechtigkeitsvorstellungen angeregt und bewusst gemacht und dann mit den Menschenrechten in Verbindung gesetzt.
  • Eigene Wertevorstellungen bzw. ethische Überzeugungen, die mit den Menschenrechten übereinstimmen, können auf die eigene Lebenswelt intrinsisch motiviert angewendet werden.

• Interesse und Freude an Medien, aber auch die Bereitschaft kritisch hinter die Kulissen zu schauen

• Eigeninitiative

• Persönlichkeitspsychologie, also mehr über dich selbst (wir bieten auch Persönlichkeitstests an)

• Ausbildung in psychologischen Mechanismen und Funktionen des Gehirns

• Beeinflussungsstrategien im Medienbereich

• Grundsätzliche filmische Methoden

• Grundlagen allgemeiner Medienpädagogik

• Kriminalistische und rechtliche Grundlagen

• Grundlagen über das System hinter den Medien (Wirtschaft / Marketing)

• Grundlagen zur allgemeinen werteorientierten Medienpädagogik

• Rhetorik-Seminar

• Moderne Präsentationstechniken

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Ein Teil der Ausbildung erfolgt über das e-Learning, ein Teil in unseren gemeinsamen Treffen. Die Mediensouts werden im Schulunterricht in einer Gruppe von 2-4 Schülern vorbereitet, mit Hilfe von Präsentationen Aufklärungsarbeit zu leisten. Ihr als angehende Medienscouts erhaltet jedoch keine festen medialen Präsentationen, sondern lediglich einen Grundstock textueller, bildlicher und filmischer Materialen bzw. Präsentationen, die ihr gemäß eurer Persönlichkeit, euren Interessen und den situativen Erfordernissen ergänzen könnt. Beispielsweise habt ihr zum Themenkomplex Mediengewalt Zugriff auf eine Datenbank vorhandener Materialien, aus der ihr selbst auswählen könnt. Uns ist es wichtig, dass ihr die Grundprinzipien der Wissenschaft und Medienpraxis verstehen lernt und anwenden könnt. Und in der Anwendung könnt ihr euren eigenen Stil finden. Wir unterstützen euch zusätzlich mit einem Lehrer in Rhetorik.

Die Ausbildung dauert ca. 40 Stunden, wobei die Aufklärungsarbeit im Rahmen des Schulunterrichts in einer oder zwei Doppelstunden erfolgt. Die eine Hälfte der Ausbildung verläuft über das e-Learning, die andere findet in ca. 4-6 Treffen statt. Wenn wir uns monatlich treffen, dann wird das ein knappes halbes Jahr dauern.

Die Ausbildung zum Medienscout ist für die Schüler aus prinzipiellen Gründen der Ehrenamtlichkeit kostenfrei. Wir hoffen, dass durch Auszeichnungen und Stiftungsgelder unserem gemeinnützigen Verein genügend finanzielle Mittel zu Gute kommen. Dennoch würden wir uns freuen, wenn die Schulen, die mehrere Schüler ausbilden lassen, uns mit einer, ihrer Meinung nach angemessenen Spende unterstützen würden, damit Fahrt- und Verpflegungskosten etc. der Mitarbeiter gedeckt sind. Die Ausbildung findet in der Regel in den Räumlichkeiten der interessierten Schule statt (bei mehreren Interessenten mit geographischer Nähe wird ein gemeinsamer Ausbildungsort angeboten). Für die Durchführung werden Stromanschlüsse, Internetverbindung, Beamer, Soundanlage, Leinwand und eventuell Verdunkelung benötigt. Für einen reibungslosen Verlauf ist es daher sehr hilfreich, die technische Infrastruktur abzuklären. Beamer, Soundanlage und Internetverbindung können gegebenenfalls auch mitgebracht bzw. eigenständig gestellt werden.

Die interessierten und von Lehrern empfohlenen Schüler werden vom IKU-Institut zum persönlichen Gespräch eingeladen. Wenn wir an einer Schule beispielhaft präsentieren, was ein Medienscout ist, sprechen wir die Einladung zum Gespräch auch gleich an Ort und Stelle aus.

Unsere Empfehlung ist, dass du versuchst, geeignete Freunde zu finden, da wir dann in deiner Nähe eine Ausbildungsgruppe organisieren könnten. Optimale Größe wären 8-14 Teilnehmer.

Als Medienscout wirst du mit dieser Ausbildung für dein Leben und deine sozialen Beziehungen Nutzen ziehen können. Durch den Umgang mit modernsten Medien und inhaltlichem Know-how profitierst du enorm aus dem medientechnischen Bereich. Der Persönlichkeitstest und der Rhetorikkurs vervollständigen dein Wissen. Selbstverständlich bekommst du Grundkenntnisse über Suchtverhalten, mediale Manipulationstechniken und letztendlich auch über Moralentwicklung und Menschenrechte, die uns sehr wichtig sind.

Nach erfolgreicher Ausbildung und Schulintervention erhält der Medienscout ein Zertifikat des IKU-Instituts (Hochschulinstitut) in Kooperation mit der Akademie für lebenslanges Lernen und der Präventionsstelle der Kriminalpolizei Waiblingen. Die Zertifizierung der Lerninhalte durch kompetente Dozenten kann für Bewerbungen von großen Nutzen sein. Du siehst also, wer anderen helfen möchte, der wird auch selbst viel profitieren. Melde dich einfach mal bei uns per E-Mail.